Insektenvortrag in Herbestwil im Rest. Reh

Anschliessend ans Inserat finden Sie eine Kurzfassung vom Vortrag. Im Anhang finden Sie weitere Interessante Studien über den Rückgang der Insekten.

Der Reverent Urs Tester wusste interessantes über die Insekten zu erzählen.

 

Mit dem Beispiel des "Jenga Turms" begann er den Vortrag. Man kann sehr viel Holzteile entfernen, bevor der Turm in sich zusammen fällt.  So ist es auch mit dem Insekten - man merkt erst, dass die Insekten fehlen, wenn der Turm zusammen fällt.

 

Insekten haben folgende Aufgaben in der Natur:

  • Bestäubung der Pflanzen
  • Honig produktion
  • Lackschildlaus produziert den Schellack (Verwendung in der Instumentenproduktion)
  • Abbau von Mist

Ohne Insekten müssten wir auch auf vieles verzichten: Honig, Forellen

 

Viele Inseken sind spezialisiert auf bestimmte Pflanzenarten, d.h. nicht nur die Inekten verschwinden, sondern auch viele nützliche Pflanzen.

 

 

 

 

Auch verwendete das Symbol Jing und Jang für gute Insekten und "weniger gute" Insekten

Von den nützliche Insekten habe ich schon erzählt. 

 

Die als Jang bezeichneten Insekten sind:

  • Alle Mückenarten
  • Käfer (Schädlinge, wie z. B. Mai- und Junikäfer, Kartoffelkäfer usw.)
  • usw

Aber es ist nicht zuvergessen, dass diese ebenso wichtig sind für die Biodiversität, wie die nützlichen. Denn ohne die Jang-Insekten, müssten viele Tiere verhungen und würden aussterben:

 

  • viele Fischarten
  • alle Insektenfressenden Vogelarten
  • auch die Vögel, welche Körnerfresser sind, brauchen für die Aufzucht der Jungen - Eiweisshaltige Nahrung.

Von allen Insekten sind 36 % auf der Roten Liste, d. h. 40 % der Artengruppen. Inzwischen sind 136 Insektenarten ausgestorben.

 

 

 

 

 

Krefelder StudieInsektensterben betrifft nicht alle Arten gleichermaßen

30 Jahre lang hat der Entomologische Verein Krefeld Millionen von Insekten gefangen und gewogen. Bei den meisten Arten sind die Bestände rückläufig – doch nicht bei allen. In einem Forschungsprojekt wird jetzt untersucht, welche Arten vom Rückgang besonders betroffen sind.

Von Joachim Budde

Hören Sie unsere Beiträge in der Dlf Audiothek
Schwebfliege (Syrphidae) auf einen Kartoffelblatt (imago stock&people)
In der Familie der Schwebfliegen gibt es allein in Deutschland 480 Arten (imago stock&people)
Mehr zum Thema

Verlust von Tier- und Pflanzenarten Wissenschaftsakademien empfehlen Sofortmaßnahmen zum Erhalt der Biodiversität

Insektenrückgang Maikäfer flog: Vom Verschwinden der Insekten

Insektenschutz Man muss die Landwirtschaft umweltverträglicher machen

Neue Daten zum Insektenschwund Nicht alle Bestände darben

Von Biene bis Schmetterling Was hilft gegen das Insektensterben?

Die Frankfurter Erklärung Verlust der Artenvielfalt wie seit Jahrzehnten nicht mehr

Insektensterben Irgendwann brechen einfach die Ökosysteme zusammen

Das Wahnbachtal östlich von Bonn ist ein enges Tal, gesäumt von Bäumen. Das Naturschutzgebiet im Bergischen Land ist eingebettet in Felder und Weiden. An sechs Stellen im Talgrund haben die ehrenamtlichen Forscher des Entomologischen Vereins Krefeld in den Jahren 1989 und 2014 spezielle Fallen aufgestellt und von Frühling bis Winter hunderttausende Insekte aus tausenden Gruppen mit hunderten Arten gefangen.

Schon bei der Familie der Schwebfliegen zum Beispiel gibt es allein in Deutschland 480 Arten. Für sie ist Dr. Axel Ssymank Spezialist. Er hat herausgefunden, „dass eigentlich über alle Fallen hinweg starke Individuenverluste da sind und auch ein gewisser Artenschwund – zumindest lokal jetzt in diesem Bereich bei diesen Fallen.“

Er weise ausdrücklich darauf hin, dass bei der Tagung in Bonn lediglich Fallbeispiele präsentiert würden, sagt Martin Sorg vom Entomologischen Verein Krefeld.

Krefelder Studie untersucht Rückgang bei einzelnen Arten

Die Krefelder Untersuchung biete sehr detaillierte Daten, aber eben nur punktuell, für jene Stellen, an denen die Fallen standen. Außerdem haben sich die Forscher auf offene Flächen im Flachland konzentriert. Mit exakten Zahlen ist Martin Sorg deshalb sehr zurückhaltend. Noch seien das alles Rohdaten:
 
„Das bedeutet eigentlich, dass man aus diesen Beispielen einzelner Standortvergleiche zwar gewisse Trends erkennen kann und sich eigentlich das Bild, was man schon aus den Daten der Biomassenvergleiche kennt, sich auch in diesen exemplarischen Beispielen für eine ganze Reihe von Insektenfamilien bestätigt, aber auf der anderen Seite wir halt auch die hohe Diversität sehen, mit der einzelne Insektenfamilien halt auch unterschiedlich reagieren.“

Während die Bestände bei den meisten bislang ausgewerteten Insektenarten und Standorten rückläufig sind, stoßen die Forscher immer wieder auf einzelne Arten, von denen sie bei der zweiten Untersuchung mehr Exemplare finden als bei der ersten. All das sind nur Zwischenergebnisse, denn das Projekt, das die Krefelder mit Mitteln des Bundesforschungsministeriums in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz durchführen, läuft noch bis 2021. Und bislang haben die Wissenschaftler gerade einmal gut 140.000 Insekten aus den zahlreichen Fängen bestimmt. Im nächsten Jahr wollen sie an einem Dutzend Standorten erneut Fallen aufstellen, um die Datenbasis für ihre Untersuchung zu verbessern.

Schwebfliegen sind besonders betroffen

Axel Ssymanks Auswertung für die Schwebfliegen im Wahnbachtal ist also schon deutlich weiter als für andere Standorte. Der Biologe konnte zeigen, dass bei bestimmten Arten die Verluste noch größer waren als in der Gesamtschau.
 
„Was auffällig ist, dass besonders Artengruppen, die irgendwie mit Wasser zu tun haben, also feuchte Lebensraumtypen, dass die stärker betroffen sind von den Rückgängen, und das gilt auch für Artengruppen, die irgendwie mit dem Boden in Kontakt kommen. Es gibt eben Larven, die zum Beispiel in Ameisennestern von der Ameisenbrut leben. Es gibt andere, da fressen die Larven Wurzelblattläuse, und diese kommen natürlich permanent auch mit Boden in Berührung. Und wenn ich mir diese Arten anschaue, sind dort die Verluste höher als im Durchschnitt der Verluste. Das sind so erste Ergebnisse, es muss aber auch alles statistisch noch genau durchgerechnet werden.“

Auch bei seinen Daten müssen Einflüsse wie Wetterunterschiede oder Veränderungen in der Umgebung der Fallen zwischen den Jahren erst noch statistisch berücksichtigt werden. Doch die vorläufigen Ergebnisse erscheinen durchaus plausibel. 
 
„Man hat natürlich im Moment nur Hypothesen. Aber viele toxische Substanzen sind wasserlöslich. Das heißt, sie würden mit Oberflächenwasser ausgespült, landen dann in den kleinen Gräben – ein Wiesengraben oder so etwas reicht da schon –, und dort sind Larven von diesen aquatischen Arten drin, die dann unmittelbar betroffen sind. Das ist eine mögliche Erklärung.“

Schutz der Schutzgebiete müsste verbessert werden

Eine andere Erklärung wäre, dass über die Jahre die Schwebfliegen aus dem Naturschutzgebiet abgewandert sind, auf intensiv bewirtschaftete Äckern und Felder, wo sie mangels Wildkräutern und Brutmöglichkeiten sterben.
 
„Das heißt, dass man einfach einen Schwund hat in den Schutzgebieten, dadurch dass sie in einer lebensfeindlichen Umgebung sozusagen sich befinden.“

Der Schutz dieser Schutzgebiete müsste also verbessert werden, fordern Experten. In und an Naturschutzgebieten sollte Pestizideinsatz stark eingeschränkt oder komplett verboten werden.

InsektenrückgangMaikäfer flog: Vom Verschwinden der Insekten

Die Zahl der Insekten in Deutschland hat um drei Viertel abgenommen. Dieser Befund des Entomologischen Vereins Krefeld hat Öffentlichkeit und Wissenschaft aufgeschreckt. Doch um den Rückgang und seine Ursachen genau zu verstehen, brauchen die Forscher mehr Zeit, neue Methoden – und Geld.

Von Joachim Budde

Ein Maikäfer (Feldmaikäfer, Melolontha melolontha), fliegt zu einem Ahornblatt. (imago / R. Sturm)
Das alte Lied vom Maikäfer wird in Zukunft vielleicht kein Kind mehr verstehen – wenn Käferarten verschwunden sind (imago / R. Sturm)
Mehr zum Thema

Insekten Die geheime Erfolgsgeschichte der Insekten

Insekten in Deutschland „Alles zählen, was da krabbelt und fliegt“

Anpassungsfähigkeit Insekten reagieren extrem schnell auf Klima-Veränderungen

Bundesweites Monitoring Inventur bei deutschen Insekten

Biodiversität Ökologe fordert mehr Wertschätzung für Insekten

Joachim Budde: „Sieht nach einem ganz normalen Wohnhaus aus, wo die Krefelder Entomologen ihr Domizil haben. Entomologische Sammlung, Entomologischer Verein Krefeld. Da tut sich was. Hallo, Guten Tag! Guten Morgen. Was ist das für ein Gebäude?“

Martin Sorg: „Das ist ein Schulgebäude.“
 
Joachim Budde: „Betreten auf eigene Gefahr unter fachkundiger Anleitung. Sie sind ja dabei. Wahrscheinlich darf man auch nicht rauchen. Und man darf nichts anfassen! Okay, werde mich zurückhalten.“

Martin Sorg: „Das ist das Lager der Archivboxen.“

Flaschen voller Insekten

Mitten in Krefeld stapeln sich hinter einer schweren stählernen Brandschutztür und abgedunkelten Fenstern braune Pappkartons schulterhoch. Sie füllen ein komplettes Stockwerk, entlang der Wände und in parallelen Reihen.

„Sieht ein bisschen aus wie bei einem Umzug. Mit den Archivboxen.“

Martin Sorg öffnet einen Karton.

„Wenn wir hier so eine Archivbox – in dem Fall die Nummer zwei-zwei-fünf-sechs – öffnen, dann sehen wir den Bestand – in dem Fall hier sind es die Proben aus einer Untersuchung mit Malaisefallen aus dem Jahr 2016 . Wir archivieren letzten Endes die Originalproben aller Untersuchungen, an denen der Entomologische Verein beteiligt ist.“

In den letzten 30 Jahren sind hunderte Kartons zusammengekommen. Kartons mit Flaschen voller Insekten. Es sind Schlussfolgerungen aus diesen Fängen, die in den letzten Monaten für große Aufregung gesorgt haben unter Umweltforschern, Naturschützern, Landwirten und ihren Lobbyisten, Politikern und letztlich auch natürlich in der Öffentlichkeit.

Beate Jessel, die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Anfang Juni:

„Im Sommer des letzten Jahres mit der Veröffentlichung der Studie der Krefelder Entomologen ist ja das Insektensterben – oder wie wir im BfN sagen: der Insektenrückgang – ein bestimmendes Thema und ist es auch geblieben, es hat seitdem Eingang in den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung gefunden.“

Allein in Deutschland 33.000 Arten bekannt

Insekten spielen eine kaum zu überschätzende Rolle in den Land-Ökosystemen – zum Beispiel als Nahrung für andere Tiere, als Bestäuber, als Aas- und Dungfresser, als Bodenverbesserer.

Beate Jessel: „Bei uns in Deutschland sind alleine 33.000 verschiedene Insektenarten bekannt, und sie machen damit bei uns 70 Prozent der Artenvielfalt aller tierischen Organismen aus.“

Buchstäblich alle Welt spricht inzwischen über den großen Schwund. Vor 30 Jahren gab es noch vier Mal so viele Käfer, Fliegen, Wespen und Falter wie heute.

Was ist daraus zu lernen? Und kommen die Erkenntnisse wirklich so überraschend?

Keine Auflagen für Landwirte – auch nicht im Naturschutzgebiet

Zum Ausgangspunkt. In ein Naturschutzgebiet nordwestlich von Krefeld. Ich fahre mit Paul Nothers dorthin. Er ist im Ruhestand und verpachtet die Felder. Hier haben die Krefelder Entomologen 1989 eine der ersten Fallen aufgestellt. Und hier haben sie die erste Vergleichsmessung gemacht, die sie aufgeschreckt hat. Sie machten weitere Wiederholungsfänge.

„Dahinter sind alles Wiesen. Vor der Ecke hier, wo diese Hecke und oben diese Bäume zusammenstoßen in der Ecke war die Falle zwei, und auf der anderen Seite hinter dieser Hecke da oben, war Falle eins. Wir stehen jetzt hier mitten im Orbroicher Bruch als Naturschutzgebiet, und die Struktur des Waldes, der Hecken ist geblieben wie vor 200 Jahren. Das meiste war Allmende, das heißt: Es wurde eigentlich nur von der Gemeinschaft bewirtschaftet, aber hier ist alles geblieben wie damals.“

Joachim Budde: „Also auch die Landwirtschaft, obwohl wir mitten im Naturschutzgebiet sind.“

„Ja. Die Landwirtschaft ist aber hier sehr stark reduziert auf Grünland, wir haben hier einige Ausnahmen, das ist hier ist so ein Sonderkopf, wo man auch Mais machen kann, aber alles andere war schon sehr schwierig.“

„Warum?“

„Weil es zu feucht ist.“

„Aber wenn Sie jetzt sagen: Es gibt hier auch Landwirtschaft. Wie sieht es denn mit dem Pestizideinsatz aus?“

„Im Grunde genommen werden Pestizide eingesetzt. Wenn hier zum Beispiel Läuse auf dem Weizen größere Populationen bilden, muss hier gespritzt werden. Aber der Anteil ist hier gering, und hierfür wird eigentlich hauptsächlich Herbizide eingesetzt, um das Unkraut wegzumachen. Dieses Naturschutzgebiet hat wie viele auch keine direkten Auflagen. Die gibt es in Deutschland relativ wenig. Und ist ja auch im Grunde genommen eine Art Enteignung, oder man muss es freiwillig machen können, wir müssen die Landwirte dazu bringen, dass sie die gewünschten Methoden machen, aber man muss sie dafür entlohnen.“

Im Domizil der Krefelder Entomologen schraubt Heinz Schwan eine Plastikflasche auf. Seine Kollegen haben sie Anfang Mai aus einer Falle geholt, die nach dem schwedischen Insektenforscher Malaise] benannt ist. Die Krefelder Entomologen haben sie weiterentwickelt. Ein Netz aus schwarzer Gaze fängt die Insekten im Flug ab, um zu entkommen, steigen sie daran hoch und durch einen riesigen weißen Stoff-Trichter in eine Flasche mit Alkohol.

Martin Sorg: „Wenn man die Insekten-Artenzahl von Deutschland betrachtet, dann sind wir bei mehr als 33.000 Arten, davon sind deutlich über 90 Prozent flugaktiv, das heißt, man erfasst mit dieser Technik potenziell einen sehr, sehr großen Ausschnitt der Artenvielfalt für Insekten, und das können für einen Standort innerhalb eines Jahres durchaus deutlich mehr als 3.000 Arten sein.“

Die Methode: Biomasse-Messung

Zuerst bestimmt Heinz Schwan die Biomasse aller Insekten in der Flasche.

„Ich schüttle die Probe ein bisschen, vorsichtig, öffne jetzt den Deckel, nehmen das Etikett heraus, da hat der Probennehmer die Daten drauf geschrieben, die Waage wird angeschaltet.“

Joachim Budde: „Jetzt haben Sie da einfach ein Sieb auf den Trichter getan.“

Heinz Schwan: „Das ist ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,5 Millimeter, hat einen Durchmesser von circa zehn, elf Zentimeter… Ich jetzt möglichst mit einem Schwung [Plätschern] die gesamte Insektenmenge auf dieses Filter.“

„Ist das ein Erlenmeyerkolben?“

„Das ist ein Zwei-Liter-Erlenmeyerkolben.“

„Es riecht auch schon nach Alkohol.“

„Das muss auch sein.“

„Sonst wäre es ein Alarmzeichen für Sie.“

„Ja, die Vorgeschichte der Probe ist ja, dass praktisch der erste Alkohol schon ausgetauscht wurde nach Probenabnahme, und das dann mit Alkohol von 83 Prozent aufgefüllt wurde.“

Denn die Insekten enthalten immer etwas Wasser. Das musste Heinz Schwan zuvor herauslösen.

„Das heißt, bei allen Wiegungen, die wir gemacht haben, ist der Alkohol, der in und an den Insekten anhaftet, immer 83 Prozent.“

10 bis 14 Tage dauert das. Die Entomologen haben Standards wie diesen festgelegt, damit die Messungen vergleichbar sind. In Heinz Schwans Siebchen liegen die toten Insekten kreuz und quer durcheinander.

Joachim Budde: „Das ist jetzt einfach nur ein schwarzer Haufen.“

Heinz Schwan: „Ja.“

„Sieht ein bisschen aus wie grob gemahlener Kaffeesatz.“

„Ja, sehr grob gemahlen, ne? Ja.“

Wenn Heinz Schwan zwischen zwei Tropfen Alkohol zehn Sekunden stoppt, ist das Insektenknäuel genau richtig abgetropft. Noch so ein Standard.

„Jetzt sehe ich nur 120,2 Gramm, nehme jetzt den Pulvertrichter wegen der größeren Öffnung, kippe das Sieb einfach um, jetzt knallt es ein bisschen, jetzt sind die Insekten alle raus, jetzt habe ich das Taragewicht vom feuchten Sieb, 98,3, die ziehe ich von 120,2 ab, dann habe ich das Nettogewicht dieser Probe.“

21,9 Gramm Insekten – dabei sind es tausende Tiere von hunderten Arten. Und hunderte solcher Biomasse-Messungen sind in die inzwischen weltweit bekannte Studie eingeflossen. Dr. Martin Sorg, stellvertretender Vorsitzender des Entomologischen Vereins Krefeld, fasst die Ergebnisse zusammen.

„Bei den Biomassen ist es halt so, dass wir über die Analyse dieses Datensatzes über 96 Standortuntersuchungen eine Reduktion um ungefähr 76 Prozent festgestellt haben, Letzten Endes ist das dann schon eine gravierende Reduktion der Gesamtmenge der Insekten, die halt sich bezieht auf diesen langen Vergleichszeitraum.“

Forscher fordern Biodiversitätsmonitoring

Die Ausdauer bei der Erhebung war der Schlüssel zum Erfolg.

„Das ist aus unserer Sicht eine schleichende Entwicklung, wir sehen keine deutlichen Trends, wenn wir nur wenige Jahre vergleichen, wir erkennen im Grunde dieses Phänomen in unseren Probensätzen erst, wenn wir in diese über Jahrzehnte gehenden Vergleiche der Untersuchungsergebnisse gehen.“

Ich treffe Professor Wolfgang Wägele, den Leiter des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig in Bonn.

Das Museum, das die meisten Menschen nur von der Ausstellung ausgestopfter Tiere kennen, ist ein Institut der Leibniz-Gemeinschaft. Ich möchte mit Wägele über den Insektenschwund sprechen.

Joachim Budde: „Das hält sich ja jetzt schon ein halbes Jahr.“

Wolfgang Wägele: „Ich merke auch, dass das Interesse groß ist. Ich werde immer wieder gebeten, Vorträge zu halten, und das zieht sich jetzt bis Ende des Jahres schon. Das ist gut.“

Traktor spritzt Glyphosat zur Unkrautvernichtung im Sommer in Rheinland Pfalz. (imago / Blickwinkel)Über die Wirkung von Glyphosat auf den Menschen wird diskutiert – über die Effekte auf die Tierwelt weiß man noch zu wenig (imago / Blickwinkel)

Wolfgang Wägele fordert schon lange ein Biodiversitätsmonitoring. Auf den Konferenzen kann er dafür werben.

„Wir haben das Problem, dass wir nicht wirklich wissen, was in unserer biologischen Umwelt geschieht. Die Daten die regelmäßig veröffentlicht werden sind die Roten Listen, die vom Bundesamt für Naturschutz erarbeitet werden, und die zeigen: Inzwischen mehr als die Hälfte der Arten in Deutschland sind bedroht, aber wir wissen nicht genau, in welchen Lebensräumen die Arten abnehmen, wir können nicht analysieren, welches die Ursachen sind, wir brauchen viel präzisere Informationen. Die Daten, die im Herbst bekannt wurden, stammen nicht aus der akademischen Forschung, also von Forschungsinstituten, sie stammen nicht vom Bundesamt für Naturschutz, sondern von ehrenamtlich tätigen Insektenforschern, die in ihrer Freizeit jahrzehntelang Proben genommen haben. Ganz standardisiert und alles, was ihre Fanggeräte fingen, ausgewertet haben, und das ist etwas, was bisher noch niemand gemacht hat. Die Langzeitstudie beweist, dass wir dramatische Verluste erlitten haben, und zwar in Naturschutzgebieten, was völlig unerwartet war. Welche Folgen das hat für die ganze Nahrungskette, fürs ganze Ökosystem, wissen wir nicht. Wir müssen davon ausgehen, dass die Pflanzen, die wild in der Natur blühen, darunter leiden, viele Tiere wie Vögel, Igel, Fledermäuse darunter leiden, aber wir können es nicht beweisen. Und noch weniger können wir beweisen, welche Umweltfaktoren oder Faktoren aus der Landwirtschaft diese Rückgänge verursacht haben.“

Joachim Budde: „Warum nicht?“

„Nehmen wir das Beispiel Glyphosat: Diskutiert wurde bisher nur der Einfluss des Glyphosats auf die menschliche Gesundheit, also ist es krebserregend oder nicht. Was nicht diskutiert wurde, ist, ob dieses Mittel, das ja Pflanzenwachstum hemmt, auch in der Natur die Pflanzen am Ackerrand und vielleicht auch noch in größerer Entfernung zurückdrängt. Das bedeutet, dass die Blüten, von denen Schmetterlinge und Schwebfliegen und andere Tiere leben, möglicherweise auch seltener geworden sind. Und damit hat das Glyphosat einen Einfluss erstens auf das Überleben von Wildpflanzen und zweitens auf die Tiere, die von diesen Pflanzen abhängig sind. Und das sind nicht nur Insekten, sondern das sind auch Vögel, man denke an den Stieglitz, der an den Disteln Samen pickt, diese Organismen brauchen eine Vielfalt von Pflanzen. Und da hat das Glyphosat sehr wahrscheinlich einen Effekt, aber der ist nicht nachgewiesen. Ist nicht untersucht.“

Forschungsgelder fehlen

„Inwiefern hat die akademische Forschung versagt?“

„Ich bin auch der Meinung, dass die akademische Forschung an der Stelle versagt hat, und das hat mehrere Ursachen. Zum einen sind die Universitäten darauf angewiesen, in einer begrenzten Zeit – das sind typischerweise drei Jahre – Ergebnisse zu produzieren, die sich in international anerkannten hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlichen lassen. Die Langzeitbeobachtung von Natur gehört nicht zu diesen Forschungsfeldern, die in kurzer Zeit spannende Ergebnisse liefern. Die Institute können sich das schlichtweg nicht leisten, zehn, 15 Jahre zu warten. Bis man Ergebnisse hat, und das, was man beobachtet, also beispielsweise, dass bestimmte Schmetterlingsarten verschwunden sind, ist nicht so spannend, dass eine Zeitschrift wie Nature oder Science das veröffentlichen würde. Deshalb sind diese Forschungsgebiete nicht attraktiv. Und Organisationen wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft würden dafür auch kein Geld geben, das heißt, die Forschungsgelder fehlen.“

Krefelder Entomologischer Verein – eine Institution

„Jetzt käme das Etikett wieder rein, der Deckel wieder drauf. Wir wollten die aber in die Schale mal schütten.“

Heinz Schwan ist fertig mit Wiegen. Doch das ist lediglich ein erster Schritt. Es steckt noch viel mehr in den Insekten-Proben.

Joachim Budde: „Es ist ja in vielen Artikeln die ich gelesen habe von Hobby-Entomologen die Rede. Wenn ich mich jetzt hier so umgucke, scheint mir Hobby nicht so das genau passende Wort zu sein. Was halten Sie von dieser Bezeichnung?“

Martin Sorg: „Letzten Endes kann man nicht beeinflussen, wie man von Dritten bezeichnet wird. Der Entomologische Verein Krefeld existiert seit 1905 und ist eine Institution, die naturwissenschaftliche entomologische Tätigkeit in der Satzung festgeschrieben hat, das heißt, von der Struktur oder der Ausbildung der Mitglieder sind wir etwa zu einem Drittel Personen, die gleichzeitig eine naturwissenschaftliche Ausbildung an Universitäten durchlaufen haben. Und ein weiteres Drittel, kann man sagen, sind Personen, die in gleichem Maße qualifiziert sind, aber keine Ausbildung an einer Universität hatten, was aber bei vielen Entomologen es eigentlich so ist, dass die Hauptmenge an Kenntnissen und Fähigkeiten erworben wird in der Tätigkeit mit Insekten über lange Zeiträume. Das heißt, dass viele dieser Entomologen teilweise mehr publizieren in Fachzeitschriften als diejenigen, die zusätzlich eine universitäre Ausbildung hatten. Daneben haben wir halt auch noch ein letztes Drittel an Mitgliedern, die eigentlich dabei sind, sich einzuarbeiten.“

Einige Mitglieder haben zig neue Insektenarten in ihrem Spezialgebiet beschrieben. [...] Viele Mitglieder arbeiten an der Erstellung der Roten Listen für ihre Insektengruppe mit. Martin Sorg und seine Kollegen kooperieren schon lange mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen – auch dem Museum Koenig.

Martin Sorg: „Was neu ist, ist der Einstieg in diese Methodik der DNA-basierten Artenidentifikation, das ist halt noch keine 20 Jahre alt, aber auch da gibt es eigentlich schon seit vielen Jahren Mitglieder von uns, die halt auch im Beginn schon an dieser Aufklärung der Bezüge zwischen lateinischen Namen mit konventioneller Art-Bestimmungen und der Art-Bestimmung über Barcodes beteiligt waren. Vereinfacht: alles nicht neu.“

Bei Barcoding-Projekten sequenzieren Forscher einzelne Gene und speichern sie in einer Datenbank. Doch um den genetischen Strichcode sicher einer bestimmten Art zuordnen zu können, muss jemand diese Art erst einmal zuverlässig bestimmen.

„Tagfalter. Heuschrecken. Libellen. Da gibt es eine sehr hohe Zahl von Entomologen, die halt diese artenärmeren Insektengruppen bearbeiten, während wir gerade bei den Zweiflüglern, bei den Diptera, und bei den Hautflüglern, den Hymenopthera halt eine sehr hohe Artenzahl haben, jeweils mehr als 9000 Arten für beide Insektenordnungen in Deutschland, und dem Gegenüber dort eigentlich die geringe Zahl der Entomologen.“

Barcoding-Methode wird immer wichtiger

Joachim Budde: „Sehen Sie Nachwuchsprobleme?“

„Ja. Das ist schon extrem. Also gerade jetzt, was die Entomologie betrifft, gibt es sehr große Probleme.“

Heinz Schwan: „Jetzt kann man sehen, was alles in der Probe drin ist. Schmetterlinge, Tagfalter, Käfer, Hautflügler, Wespen habe ich gesehen. Das ist ja eine Probe von Anfang Mai, da ist noch nicht so ein breites Spektrum drin, aber hier sieht man einen Tagfalter.“

Joachim Budde: „Was ist das?“

Heinz Schwan: „Ein Weißling.“

„Da sind zwei Wespen.“

„Ja. Ja hier sieht man dann Schlupfwespen, hier ist zum Beispiel eine, hier ist noch mal ein Käfer, es sind aber auch Wanzen drin. Ja. Hier hat man den ersten Eindruck, was drin sein könnte, und hier das wäre der Punkt, wo man anfängt, mit einer großen Lupe oder unter dem Binokular Punkt für Punkt zu sortieren und zu gucken, ob die Gruppen, die festgelegt sind, dass sie sortiert werden müssen, herausgesucht werden.“

„Und dann kommt in jedes Schälchen zu den Spezialisten.“

„Die kommen in eine Flasche mit Alkohol wieder, mit dem Original-Alkohol, und geht dann praktisch zu einem Spezialisten genau. Und der Alkohol könnte dann zum Barcoding gehen zum Beispiel. Die Insekten aber auch, ne?“

Barcoding – es sind solche Methoden, die für Museumsleiter Wolfgang Wägele immer wichtiger werden.

„Das Insektensterben hat gezeigt, dass die Methoden, mit denen bisher die biologische Umwelt untersucht wurde, nicht ausreichen.“

Denn die klassischen Methoden sind sehr aufwendig.

„Da sieht man Menschen, die mit Ferngläsern Vögel beobachten, man sieht Menschen, die mit Schmetterlingsnetzen über die Wiesen gehen und Insekten fangen, wenn man die Insekten dann im Netz hat, muss man die zwangsläufig ins Labor bringen, und dann unter dem Mikroskop bestimmen. Die meisten Insekten sind so klein, dass ich sie nur unter dem Mikroskop unterscheiden kann.“

Eine Arbeit, die lediglich Spezialisten leisten können. Für die Zukunft setzt Wolfgang Wägele auf Technik.

„Das sind im Wesentlichen Datenbanken, in denen Informationen über Arten gespeichert werden. Dann aber auch in vermehrtem Maße Gendaten. Wir können die Tiere anhand ihrer Gene eindeutig erkennen, und wir haben inzwischen Methoden, die es uns ermöglichen, aus einem Glas, in dem zum Beispiel 300 verschiedene Insektenarten mit tausend Individuen enthalten sind, alle Arten zu erkennen, ohne dass irgendjemand die Tiere anfassen muss.“

Analyse über Bioakustik

Das Museum Koenig arbeitet am German Barcode of Life Projekt mit. Die Biologen bestimmen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten erst auf die klassische Manier und sequenzieren dann ein bestimmtes Gen in den Mitochondrien, das für jede Art einmalig ist. Die häufigsten Arten sind inzwischen in der Datenbank gespeichert. Doch noch immer wartet mehr als die Hälfte darauf, dieser Prozedur unterzogen zu werden.
 
Wolfgang Wägele: „Eine weitere Technik, die viel zu wenig eingesetzt wird, ist die Analyse von Geräuschen in der Landschaft. Wenn man jetzt gerade im Frühjahr durch Parks geht oder durch die Wiesen, dann ist die Luft voll von Geräuschen, das sind Vögel, später im Jahr kommen noch Heuschrecken dazu, und dann hört man Frösche und dergleichen. Man kann heute diese Geräusch-Landschaft automatisiert auswerten. Wenn man sich vorstellt, man hat in der Landschaft an verschiedenen Stellen Mikrofone aufgebaut, die Tag und Nacht Aufnahmen machen und die Signale an einen Computer senden, dann bekommen wir Listen über die Arten, die in verschiedenen Landschaften gleichzeitig aktiv sind. Damit ersparen wir uns ungeheuer viel Mühen.“

Joachim Budde: „Das ist ja Bioakustik, da brauchen sie auch wieder Datenbanken. Wie komplett sind die denn?“

„Wir haben in Deutschland ein großes Tierstimmenarchiv, das pflegen Kollegen am Naturkundemuseum in Berlin, und wir müssen diese Datenbank unter dem Thema Digitalisierung weiterentwickeln. Bilderkennung spielt auch eine große Rolle in der Entwicklung. Wir haben zum Beispiel folgendes vor: Wenn man eine weiße Wand anstrahlt, dann sammeln sich auf dieser Wand die Nachtfalter. Wir bauen jetzt vor dieser Wand eine Kamera auf, die jede Nacht filmt, welche Motten sich dort niederlassen. Und dann werden diese Bilder auch wieder an einen Computer geschickt, der jede einzelne Motte isoliert und dann mit einer Datenbank abgleicht. Die können, wenn genügend Vergleichsdaten vorhanden sind, 80 bis 90 Prozent der Schmetterlingsarten automatisch unterscheiden. Und das ist schon ein sehr hoher Anteil. Die 10, 15 Prozent, die fehlen, die kann man bei großen Datenmengen unter Umständen sogar vernachlässigen.“

Insektenrückgang – ein schleichender, verborgener Prozess

Wolfgang Wägele fordert eine neue Forschungseinrichtung, wie es sie für die Klimaforschung bereits gibt.

„Entsprechendes brauchen wir auch für die biologische Umwelt. Denn die verändert sich zum Teil irreversibel. Also die Schäden, die entstehen, lassen sich manchmal nicht mehr beheben, wenn Arten ausgestorben sind, die sind für immer ausgestorben.“

Joachim Budde: „Sie sind selber Landwirt gewesen. Sie haben, denke ich, immer noch viel Kontakt zu ihren Nachbarn und Kollegen. Wie sind denn Ihre Erfahrungen? Wir stehen jetzt hier mitten im Naturschutzgebiet, da vorne ist dieser Bach und wir werden hier von Mücken so ein bisschen aufgefressen. Also an Mücken scheint es jetzt nicht zu fehlen.“

Paul Nothers: „Der Insektenrückgang geht ja schleichend. Früher hat sich keiner darum bemüht, überhaupt auf den Boden zu gucken und zu sehen. Es ist also etwas, was im Grunde genommen im Verborgenen läuft, und das müsste nach vorne gebracht werden. In die Öffentlichkeit. Und das passiert ja auch. Liegt aber auch an unserem Verhalten unserer Leute. Unserer Konsumenten. Die wenigsten können noch mit Insekten umgehen.“

(Phasianus colchicus), Jagdfasan mit einer Henne bei der Balz auf einem Feld. (imago / Blickwinkel)Noch auf Wiesen und Feldrändern zu sehen: Fasane (imago / Blickwinkel)

Joachim Budde: „Was heißt umgehen?“

„Umgehen heißt: Früher wusste man, die Insekten sind da. Früher wusste man, dass Bienen oder Wespen stechen. Heute – wie die Wespen sehr stark reduziert waren – freut sich jeder, dass er Kuchen draußen ohne Wespenbelästigung essen kann, also denkt man auch nicht weiter nach. Man merkt es erst – und das haben wir hier besonders gemerkt, wenn die Feldlerchen fehlen. Der Kibiz, das Ganze begann für mich so 2008. Und da merkten wir in der Jagd, dass irgendwas fehlt. Und nur wusste keiner erst was. Und erst, wenn man festgestellt hat, dass ein Fasan 14 Tage lang nur Insektenfutter braucht. Oder ein Rebhuhn drei Wochen. Da wurde man dann wach und sagte: ‚Oh, vielleicht sind die verhungert.‘ Aber ehe der Gedankengang da ist und dann in eine Handlungsanweisung geht, dauert das bei uns schon ziemlich lange.“

Eine Studie als Weckruf

So wie Paul Nothers geht es vielen Menschen. Für sie waren die Berichte über die Studie der Krefelder Entomologen ein Weckruf. Zwar sind die Daten zum Insektenschwund aus Krefeld alles andere als perfekt. Aber es sind die besten Langzeitdaten, die es gibt. Und sie passen zu anderen Studien, etwa zu einzelnen Insektengattungen wie Schmetterlingen. Dass es vielen Insektenarten schlecht geht, zeigen aber schon die Roten Listen, für die das Bundesamt für Naturschutz mithilfe zahlreicher ehrenamtlicher Helfer dokumentiert, welche Tier- und Pflanzenarten bedroht sind – seit 40 Jahren, sagte Beate Jessel, die Präsidentin des BfN, unlängst:

„Die Roten Listen machen deshalb deutlich, das Ganze ist kein plötzlich eintretendes Ereignis, sondern es ist eine schon seit Langem laufende und einsetzende Entwicklung.“

Die Bestände von mehr als 40 Prozent der Arten schrumpfen.

„Das wären zum Beispiel mit 96 Prozent – da ist es besonders dramatisch ausgeprägt – die Köcherfliegen sind ja für intakte Gewässer wichtig, und sie stellen gerade für Gewässer bewohnende Lebewesen eine wichtige Nahrungsgrundlage dar, überproportional betroffen sind auch die Ameisen, 61 Prozent Rückgang, Zikaden mit 52 Prozent oder die Laufkäfer mit 45 Prozent, das macht im Übrigen auch deutlich, dass nicht nur die fliegenden Insekten vom Rückgang betroffen sind.“

Mit den Insekten schwinden die Vögel

Und die Verluste zeigen sich längst auch bei Tieren, die auf Insekten als Nahrung angewiesen sind – bei Vögeln zum Beispiel. Christoph Sudfeldt ist Geschäftsführer des Dachverbands Deutscher Avifaunisten, für den 6.000 ehrenamtliche Ornithologen seit Jahren deutschlandweit Daten zur Artenvielfalt der Vögel sammeln.
 
Christoph Sudfeldt: „Der Schwund von insektenfressenden Vogelarten ist schon lange nachweisbar in Deutschland. Der Großteil sind aber Vogelarten, die Kleininsekten fressen und Spinnentiere, das sind etwa knapp 100 Vogelarten in Deutschland, und da ist es so, dass vor zehn, fünfzehn Jahren ungefähr 30 Prozent der Vogelarten einen bestandsabnehmenden Trend zeigten, in den letzten zehn Jahren ist dieser Anteil schon auf über 50 Prozent angestiegen.“

Feldlerche und Kiebitz sind zwei Beispiele für diese Entwicklung.

„Die Gründe für das Abnehmen von Vogelarten sind natürlich vielfältig. Vögel stehen schon fast am Ende der Nahrungskette, und bis dahin kann viel passieren.“

Dass aber die intensive Landwirtschaft, der Pestizideinsatz, das Verschwinden von Ackerrändern und Hecken in der Landschaft einen großen Anteil daran haben, darin sind sich die Experten einig.

Kaum Unterstützung vom Staat

Die Bundesregierung hat im Lichte der Krefelder Studie gerade erst ein Aktionsprogramm zum Insektenschutz ausgerufen. Nach konkreten Finanzzusagen sucht man allerdings vergeblich.

Wolfgang Wägele: „Im Grunde genommen ist es unfassbar, dass genau das, was das Besondere unseres Planeten ausmacht, nämlich das Leben, so vernachlässigt wird. Dass Forschungsmittel nur sehr zögernd dafür bereitgestellt werden, während parallel die Erforschung eines Meteoriten, der irgendwo draußen in Planetensystem herumschwirren den Geldgebern durchaus Milliarden wert ist. Diese Milliarden haben wir bisher für die Erforschung unserer biologischen Umwelt nicht bekommen.“

Für Wolfgang Wägele vom Forschungsmuseums Koenig ist es höchste Zeit, etwas zu ändern. Was, das liegt auf der Hand.

„Ich wünsche meinen Kindern, dass sie solche Blumenwiesen selber noch einmal erleben können. Und dass sie dies reiche Vogelkonzert erleben können, das ist deutlich verarmt. Was wir heute hören. Wer den Unterschied nicht kennt, merkt das nicht. Es immer noch schön, wenn die Amsel singt, aber dass es die Möglichkeit gibt, dass 20 Vogelarten gleichzeitig singen, wissen viele unserer Mitbürger nicht. Es ist noch nicht zu spät, die Vogelarten sind noch da, sie leben woanders in geschützten Regionen, aber wenn wir es geschickt machen, wenn wir auch unsere privaten Gärten entsprechend gestalten, werden wir wieder einen reichen Frühling haben.“

eue Daten zum Insektenschwund Nicht alle Bestände darben

Ein internationales Forscherteam analysiert alle bisher zum Insektenschwund veröffentlichten Studien. Ihre bisherige Erkenntnis: Ein befürchtetes globales Insektensterben scheint es nicht zu geben – vielmehr halten sich Populationszunahmen und -abnahmen die Waage. Dennoch gibt es alarmierende Befunde.

Von Volker Mrasek

Männliche Gemeine Keiljungfer (undatierte Aufnahme). Sie wurde zur "Libelle des Jahres 2016" gekürt, wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (GdO) am 5. Dezember 2016 mitteilten." (picture alliance / dpa / BUND / Günter J. Loos)
Süßwasserinsekten wie Libellen scheinen von einer verbesserten Wasserqualität zu profitieren (picture alliance / dpa / BUND / Günter J. Loos)
Mehr zum Thema

Andreas H. Segerer, Eva Rosenkranz: „Das große Insektensterben“ Wo die Welt untergeht, nützt der beste Artenschutz nichts

Von Biene bis Schmetterling Was hilft gegen das Insektensterben?

Biodiversität in Deutschland Vom Insektensterben und Insektenretten

Josef Tumbrinck NABU „Insektensterben führt zu Einbrüchen in der ganzen Nahrungskette“

Schleichende Katastrophe Das Insektensterben und was wir dagegen tun können

Insektensterben Eckpunkte für Artenschutz

NABU-Konferenz Insektensterben soll erforscht werden

Die Krefelder Studie hat einen Stein ins Rollen gebracht. Viele andere Forscher widmen sich jetzt dem befürchteten Insektensterben. Nicht alle zieht es dabei raus ins Freiland. Roel van Klink sitzt lieber an seinen Computer im Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung in Leipzig. Am Rechner durchsuchte der niederländische Ökologe die Fachliteratur nach sämtlichen bisher veröffentlichten Studien über Insekten und die Entwicklung ihrer Bestände in den zurückliegenden Jahrzehnten.

„Es sind Daten aus aller Welt. Die meisten stammen aus Europa und Nordamerika. Bisher haben wir insgesamt 99 Studien ausgewertet, weitere 35 werden noch folgen. Es kommen praktisch alle Insektengruppen vor: von Fliegen über Ameisen, Bienen und Käfer bis hin zu Motten und Mücken. In allen Fällen betrug der Beobachtungszeitraum mindestens zehn Jahre.“

Extreme Fälle in Krefelder Studie

Einen Rückgang von über 75 Prozent – das hatte die Studie der Entomologischen Gesellschaft Krefeld vergangenes Jahr ergeben. So stark ist die Biomasse von Fluginsekten demnach seit 1989 zusammengeschrumpft. Und das in über 60 deutschen Natur- oder Landschaftsschutzgebieten, wo spezielle Dauerfallen für Fluginsekten aufgebaut wurden.
Bestandseinbrüche von diesem Ausmaß hat Roel van Klink bisher in keiner der anderen Studien finden können, wie er jetzt in Wien berichtete, gestützt auf vorläufige Analysen.

„Das scheinen sehr extreme Fälle zu sein. Wir finden zwar auch Studien mit starken Abnahmen von Insekten, zum Beispiel auf Wiesen in Deutschland oder in Heidegebieten in den Niederlanden. Aber nirgends liegen sie bei fast 80 Prozent wie in der Krefelder Studie.“

In fast allen der Studien bestimmten die Autoren zwar nicht die Biomasse der Insekten, sondern ihr zahlenmäßiges Auftreten. Aber auch das erlaubt ja Rückschlüsse auf Bestandsveränderungen.

Weniger Schmetterlinge – aber kein dramatischer Rückgang

Die Biologin Elisabeth Kühn vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Halle leitet ein Projekt zur Erfassung von Tagfaltern in Deutschland. Es läuft mittlerweile seit 13 Jahren. „Es sind rund 500 Leute bundesweit, die für uns zählen. Also pro Jahr so rund 250.000 Schmetterlinge. Das ist natürlich ein toller Fundus für uns.“

Wie sieht der Trend bei diesen Insekten aus? Für die häufigsten Tagfalter-Arten stellte die Forscherin in Wien jetzt erste Ergebnisse vor: „Für die 37 Arten, die wir analysiert haben, konnten wir einen Gesamttrend feststellen: eine Abnahme um 14 Prozent.“                                                                                         
Rückläufige Zahlen zeigten vor allem Arten wie das Große Ochsenauge oder der Hauhechel-Bläuling. Sie kommen auf Wiesen vor, auch auf beweideten oder gemähten. Viele Grünlandflächen würden aber inzwischen intensiver genutzt, andere seien brachgefallen, so die Biologin.

Minus 14 Prozent in 13 Jahren – das spricht nicht unbedingt für ein „großes Schmetterlingssterben“. Wobei Elisabeth Kühn allerdings davon ausgeht, „dass wir zu spät angefangen haben. Also die größeren Verluste haben einfach vorher schon stattgefunden. Das ist leider so.“

Unterschiede bei Süßwasser- und Landinsekten

Roel van Klinks Studienauswertungen zeigen, dass die Insektenpopulationen zum Teil auch wachsen – etwa im Süßwasser, wo sich die Larven von Libellen, Stein- und Köcherfliegen entwickeln.

„Ich denke, man kann sagen: Süßwasserinsekten geht es ganz gut, sie scheinen von einer verbesserten Wasserqualität zu profitieren. Aber was Landinsekten angeht, da sollten wir besorgt sein! Es gibt Studien, die zeigen Rückgänge von 50 Prozent bei Laufkäfern, Schmetterlingen und Zwergzikaden. Auch das ist immer noch alarmierend!“

Martin Sorg, Mitglied der Entomologischen Gesellschaft Krefeld, wollte sich auf der Tagung in Wien nicht zu van Klinks Analysen äußern, ohne die Daten genau zu kennen. Er selbst verwies auf Untersuchungen in den Niederlanden und in Südengland. Auch sie zeigten Rückgange der Insekten-Biomasse von rund 80 Prozent. 

Was alle Forschergruppen vermuten: Es sind vor allem Pestizide aus der Landwirtschaft, die zu den Verlusten führen. Belegen lasse sich das aber nicht. Denn es fehlten Daten über die Anwendung der Ackergifte – selbst in Schutzgebieten.

„Die Frankfurter Erklärung“„Verlust der Artenvielfalt wie seit Jahrzehnten nicht mehr“

„Artenvielfalt ist unsere Lebensgrundlage“, sagte Katrin Böhning-Gaese vom Senckenberg-Forschungszentrum im Dlf. Dennoch habe sich noch nicht viel getan. In einer gemeinsamen Erklärung mit namhaften deutschen Biodiversitätsforschern fordert sie deshalb eine interdisziplinäre Initiative zum Erhalt der Artenvielfalt.

Katrin Böhning-Gaese im Gespräch mit Ralf Krauter

Feldlerche (Alauda arvensis), sitzt in einem Weizenfeld und wacht am Nest (imago / blickwinkel)
Erst verschwinden die Insekten, dann die Feldlerchen (imago / blickwinkel)
Mehr zum Thema

Biodiversität in Deutschland Vom Insektensterben und Insektenretten

Josef Tumbrinck NABU „Insektensterben führt zu Einbrüchen in der ganzen Nahrungskette“

Integrierter Pflanzenschutz Ackerglück ohne Chemiekeule

Ralf Krauter: Die Artenvielfalt in Wald und Flur schrumpft beständig. Wildblumen sind rar geworden, Amphibien, Insekten und Vogelarten sterben aus. Um diese Entwicklung aufzuhalten, plant das Bundesforschungsministerium eine Leitinitiative für Forschung zum Erhalt der Artenvielfalt. Leitplanken dafür wurden jetzt in einer gemeinsamen Stellungnahme führender deutscher Biodiversitätsforscher veröffentlicht. Professorin Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg-Forschungszentrums für Biodiversität und Klima, hat uns im Gespräch erklärt, wie es zur „Frankfurter Erklärung“ kam.

Katrin Böhning-Gaese: Letztendlich steht dahinter natürlich der dramatische Verlust an Biomasse, an Insekten, der letztes Jahr in der Krefelder Studie von Hobbyforschern und von Statistikern festgestellt wurde. Das hat ja ganz deutschlandweit zu einer erhöhten Aufmerksamkeit geführt, dass wir im großen Maßstab Arten verlieren. Der Begriff Artensterben ist sogar in den Koalitionsvertrag gekommen, sodass da eine ganz neue Aufmerksamkeit für dieses Thema da ist. Und in dem Zuge ist das BMBF, das Bundesministerium für Bildung und Forschung, auf Senckenberg zugegangen und hat gefragt, ob Senckenberg nicht in der Lage sein könnte, so einen Workshop zu koordinieren und den Forschungsbedarf von Seiten der Wissenschaft zu definieren.

„Artenvielfalt ist unsere Lebensgrundlage“

Ralf Krauter: Nun ist es ja aber so, dass das Thema Artensterben zumindest unter Wissenschaftlern schon länger in aller Munde ist. Auf UN-Ebene wurde ja deshalb bereits 2012 der sogenannte Weltbiodiversitätsrat gegründet, der sich den Artenschutz also global auf die Fahnen geschrieben hat. Kommt da eine deutsche Leitinitiative für Forschung zum Erhalt der Biodiversität nicht ein bisschen zu spät?

Böhning-Gaese: Das Thema Artensterben ist tatsächlich ein globales Thema, und es ist auch kein neues Thema. Das ist von wirklich zentraler Bedeutung. Artenvielfalt ist unsere Lebensgrundlage. Nichtsdestotrotz hat sich beim Schutz der Artenvielfalt einfach noch nicht viel getan. Es gibt internationale Vereinbarungen, die sogenannten achieve targets, wie viel man erreichen möchte, dass man den Artenrückgang stoppen möchte, dass man das öffentliche Bewusstsein für die Artenvielfalt stärken möchte. Und bei allen diesen Indikatoren ist aber absehbar, dass wir die Ziele nicht erreichen. Und gerade in Deutschland, in der Agrarlandschaft, haben wir einen Verlust der Artenvielfalt, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Also diese schon genannte Krefelder Studie macht das deutlich. Aber es gibt auch viele weitere Studien, die zum Beispiel zeigen, dass die Zahl der Schmetterlingsarten auf Flächen bei Regensburg, die seit 100 Jahren erfasst werden, stark rückläufig sind. Ich bin selber Ornithologin. Ich habe Bestandsentwicklungen von Vögeln untersucht, und die Vögel der Agrarlandschaft nehmen wirklich drastisch ab. Das heißt, das Problem ist nicht gelöst, sodass es einfach noch mal einen großen Kraftansatz braucht, um das Thema zu adressieren.

Krauter: Das Beispiel Insektensterben haben Sie schon genannt. Und damit hängt dann auch der Rückgang der Vogelpopulation zusammen. Aber wissen wir nicht eigentlich längst, was zu tun wäre, um das einzudämmen? Stichwort: Weniger Monokulturen in der Landwirtschaft, weniger Insektizide versprühen und so weiter. Also welchen Mehrwert könnte eine konzertierte Forschungsaktion da jetzt tatsächlich noch bringen?

Konsumenten wollen billiges Fleisch

Böhning-Gaese: Wir wissen in der Tat, dass Insektizide eine Rolle spielen. Wir wissen, dass die Strukturvielfalt der Landschaft eine Rolle spielt. Bloß ist das Ganze gar nicht so einfach, weil wir viele Veränderungen gleichzeitig haben. Können wir denn sicher sein, dass wir jetzt durch das Verbot bestimmter Insektizide eine Lösung bekommen, wenn wir gleichzeitig die Monokulturen haben? Und was passiert, wenn wir weiter so düngen und wenn wir weiter den Grünlandumbruch haben? Das ist das eine, dass wir die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Faktoren nicht richtig verstehen. Und das andere ist: Was müssen wir jetzt wirklich tun, um was zu verändern? Also wie bekommen wir Maßnahmen geschneidert, die dann auch wirklich umsetzbar sind?

Und der Grund, der dahinterliegt, ist, dass es einfach nicht so einfach geht, jetzt wieder Hecken hinzusetzen oder die Insektizide zu verbieten, weil wir brauchen ja auch die Nahrungsmittel, die da auf den Äckern angebaut werden, und die Landwirte, die müssen ja auch ein Auskommen haben. Das heißt, wir dürfen bei unseren Maßnahmen jetzt nicht nur an den Naturschutz denken. Das ist eben das Besondere an der Frankfurter Erklärung: Wir fordern einen systemischen Ansatz, wo wir die verschiedenen Sektoren zusammenbringen. Die Biologen, die die Artenvielfalt untersuchen, aber auch die Agrarwissenschaftler, die wissen, was die agrarwirtschaftlichen Praktiken sind und wie man da ansetzen kann, und wir brauchen auch die Gesellschafts- und die Sozialwissenschaftler und die Humanwissenschaftler, weil letztlich da noch der ganze gesellschaftliche Hintergrund dahinterliegt. Warum produzieren denn die Landwirte so viel billiges Fleisch? Weil die Konsumenten, wir Konsumenten, billiges Fleisch haben wollen, und weil in Deutschland sehr viel Fleisch gegessen wird.

Das heißt, da steht auch dahinter, dass sich das ganze gesellschaftliche Umfeld ändern muss, wenn wir diese Artenvielfalt in unserer Agrarlandschaft haben möchten. Da brauchen wir auch andere Verhaltensweisen von jeder Bürgerin und jedem Bürger. Und diesen Gesamtzusammenhang müssen wir besser verstehen, um dann Maßnahmen vorzuschlagen, die dann auch umsetzbar sind und die dann auch sozusagen den Praxistest bestehen.

Vögel kommen zurück, wenn es genug Blüten und Insekten gibt

Krauter: Das klingt nach einem vernünftigen Ansinnen, aber auch nach einem sehr zeitaufwändigen. Da sprechen wir ja dann sicher über viele Jahre, bis so ein Forschungsvorhaben dann aufgelegt wäre und Projekte realisiert werden. Hat die Natur denn noch so viel Zeit?

Böhning-Gaese: Wir sprechen tatsächlich von einer lang angelegten Studie, und die Leitinitiative des BMBF ist als langfristige Initiative angesetzt. Da sollen wirklich Strukturen aufgebaut werden und auch Kapazitäten geschaffen werden, um langfristig zu Änderungen zu führen. Wir müssen natürlich auch sofort anfangen zu handeln. Das heißt, wir wollen jetzt nicht nur erst mal zehn Jahre Forschung machen und dann ansetzen oder 20 Jahre monitoren, gucken, ob die Rückgänge der Artenvielfalt wirklich so schlimm sind, sondern wir wollen nach relativ kurzer Zeit mit Großexperimenten in die Praxis gehen und schauen, was dann wirklich funktioniert. Und dann viel mehr vom Tun und vom Handeln kommen als jetzt nur von der reinen wissenschaftlichen Grundlagenforschung. Die Natur ist durchaus resilient – das sage ich auch als Ornithologin: Wenn jetzt die Rahmenbedingungen wieder da sind, und wenn es da dann genug Blüten, genug Früchte und genug Insekten gibt, dann kommen zumindest die Vögel wieder zurück. Und viele flugfähige Insekten kommen auch zurück. Da wird vielleicht die eine oder andere Art ausgestorben bleiben, aber das ist eigentlich auch das Schöne an dem Ganzen: Wenn wir jetzt was verbessern, kann es und wird es auch wieder besser werden.

Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.

Vortrag: Natur vor der Haustüre